Methamphetaminkonsum w ährend der Schwangerschaft und dessen Auswirkungen auf das Neugeborene

Klin Padiatr DOI: 10.1055/s-0043-121991 Hintergrund Methamphetamin (MA) gehört zu den meistgebrauchten illegalen Substanzen in der Schwangerschaft. Wir untersuchten die Effekte auf den Gestationsverlauf und die Gesundheit der Neugeborenen. 2004–2015 wurden im Universitätsklinikum Leipzig 102 Fälle von Neugeborenen dokumentiert, deren Mütter pränatal MA konsumierten. Methoden In einer retrospektiven kontrollierten Studie wurden die Auswirkungen des pränatalen MA-Konsums auf das Neugeborene untersucht. Inhalt der Analyse waren u. a. Zeitpunkt der Schwangerschaftsfeststellung, Anzahl besuchter Vorsorgeuntersuchungen, Körpermaße der Neugeborenen, Dauer des postnatalen Krankenhausaufenthalts, Häufigkeit von Frühgeburten, auftretende Fehlbildungen und Symptome des NAS. Ergebnisse Die Zahl MA-belasteter Neugeborener steigt seit einigen Jahren an. Bei der Mehrzahl der Konsumentinnen wurde die Gravidität im 2. Trimenon festgestellt; sie nahmen durchschnittlich 4 Vorsorgeuntersuchungen wahr. Die Zahl der Frühgeburten ist bei belasteten Kindern doppelt so hoch. Intrauterine Wachstumsretardierungen, Cardiopulmonale Adaptationsstörungen, Vitien und ein schlaffer Muskeltonus sind signifikant häufiger. Die mediane postnatale Verweildauer beträgt 10d (KG:5d). 44% der Kinder wurden in Obhut genommen (KG:0,98%). Der Altersmedian der Erstgebärenden beträgt 22,5a (KG:30a), 4,9% sind verheiratet (KG:38%). 57 der 102 Frauen sind arbeitslos oder -suchend...
Source: Klinische Padiatrie - Category: Pediatrics Authors: Tags: Originalarbeit Source Type: research