Das Mukoepidermoidkarzinom – Bedeutung der Molekularpathologie

Laryngo-Rhino-Otol 2020; 99: 144-148 DOI: 10.1055/a-1083-6805Das Mukoepidermoidkarzinom ist das häufigste primäre Speicheldrüsenmalignom im Kopf-Hals-Bereich. Das Tumorgrading hat eine erhebliche prognostische Bedeutung. Die 5-Jahres-Überlebensrate ist für Low-grade-Mukoepidermoidkarzinome deutlich höher als für Intermediate-grade- oder High-grade-Mukoepidermoidkarzinome. Für das Mukoepidermoidkarzinom scheint die Translokation von t(11;19)(q21;p13) mit der resultierenden CRTC1-MAML2-Transfusion ebenfalls von prognostischer Relevanz zu sein. Diese Translokation ist in 38–82 % aller Mukoepidermoidkarzinome nachweisbar. In Studien konnte für Patienten mit CRTC1-MAML2-positiven Mukoepidermoidkarzinomen eine deutlich bessere Prognose als für Patienten mit Translokations-negativen Mukoepidermoidkarzinomen nachgewiesen werden. Die t(11;19)(q21;p13) -Translokation wird deutlich häufiger bei Low- und Intermediate-grade-Mukoepidermoidkarzinomen detektiert als bei High-grade-Tumoren derselben Entität. Darüber hinaus wurden Translokations-positive Mukoepidermoidkarzinome häufiger bei jüngeren Patienten, kleineren Tumoren und niedrigeren Tumorstadien diagnostiziert sowie seltener Lymphknoten- und Fernmetastasierung gefunden. Bislang ist die Translokation nicht von therapeutischer Bedeutung. Jedoch sollte aufgrund der prognostischen Relevanz eine Diagnostik regelhaft erfolgen. Bei Grenzfällen kann der fehlende Nachweis der Translokation eine Entscheidungshilfe zu einer...
Source: Laryngo- Rhino- Otologie - Category: ENT & OMF Authors: Tags: Übersicht Source Type: research
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