Evidenzbasierte Empfehlungen zur Überarbeitung der österreichischen Vorsorgeuntersuchung

ZusammenfassungDie österreichische Vorsorgeuntersuchung (VU) wurde 1974 als Kassenleistung eingeführt und im Jahr 2005 zum letzten Mal neu gestaltet. Ziel dieser Arbeit war daher, die wissenschaftlichen Grundlagen der VU unter Verwendung des GRADE (Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation) A nsatzes zu aktualisieren. Die wissenschaftliche Evidenz für Untersuchungen und Beratungen, die derzeit Teil der VU sind, wurde aktualisiert und um weitere potentiell relevante Untersuchungen erweitert. Vertreter/innen der Bevölkerung diskutierten in drei Fokusgruppen ihre Erwartungen an die VU. In einem strukturierten Prozess wurden von einem Beratungsgremium evidenzbasierte Empfehlungen erarbeitet, welche Untersuchungen/Beratungen Teil der VU sein sollen. Das Beratungsgremium formulierte insgesamt 26 Empfehlungen zu 20 Zielerkrankungen oder Risikofaktoren. Es empfahl erstmals Screening au f abdominales Aortenaneurysma, osteoporotisches Frakturrisiko und chronische Nierenerkrankungen. Screening auf asymptomatische Bakteriurie, Screening auf Eisen‑/Vitamin B12-Mangelanämie und die Identifizierung von Personen mit erhöhtem Risiko für ein Glaukom sollen zukünftig auf Basis der Erke nntnisse nicht mehr in der VU enthalten sein.
Source: Wiener Medizinische Wochenschrift - Category: General Medicine Source Type: research