Fluchtwege von schwerkranken Kindern und Jugendlichen aus den ehemaligen Ostblockl ändern nach Deutschland zur Behandlung des Nierenversagens

Klin Padiatr DOI: 10.1055/s-0044-101547 Hintergrund Erhöhte Patientenmobilität und eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten von Kindern mit terminaler Niereninsuffizienz veranlassten Familien aus den ehemaligen Ostblockländern mit ihren Kindern zur Behandlung nach Deutschland zu fliehen. Methode In einer Fallstudie wurden Krankenakten retrospektiv analysiert. In strukturierten Interviews wurden Eltern und Patienten nach dem Fluchtweg, der Behandlung und Integration befragt. Ergebnisse Von 2003 bis 2013 kamen 8 Kinder und Jugendliche zur Behandlung eines terminalen Nierenversagens nach Erlangen. Die meisten Patienten kamen mithilfe eines Schleusers mit einem Touristenvisum. Auffallend oft gaben sie an, in der Aufregung ihre Papiere verloren zu haben. Eine Familie erhielt vom Schleuser neue Pässe mit gefälschten Namen und Geburtsdaten. Die Familien waren gezwungen, für die Flucht hohe Kosten auf sich zu nehmen, um durch die Behandlung in Deutschland das Leben ihres Kindes zu retten. Auch wenn sich die Dialysetherapie wegen eines anderen Krankheitsverständnisses oft schwierig gestaltete, war der Gesamtverlauf zufriedenstellend. Vier Patienten konnten mittlerweile erfolgreich transplantiert werden. Schlussfolgerung Diese Fallstudie zeigt neue Facetten der Patientenmobilität, die durch die bessere medizinische Versorgung in Deutschland motiviert ist und das Ziel hat, das Überleben des Kindes zu sichern. Ein ethisches Problem ergab sich dadurch, dass eine Dialysebehandl...
Source: Klinische Padiatrie - Category: Pediatrics Authors: Tags: Originalarbeit Source Type: research
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