Insomnie in Deutschland  – massive Unterversorgung?

ZusammenfassungMenschen, die unter chronischer Insomnie leiden, haben ein erh öhtes Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen. Die Fehlzeitenquote ist bei Personen mit Schlafstörungen in Deutschland mehr als doppelt so hoch wie bei Personen ohne. Daher ist eine angemessene Diagnose und Therapie von Schlafstörungen eine wesentliche medizinische und gesellschaftli che Notwendigkeit.Ziel dieser prospektiv geplanten Analyse ist die Beschreibung von Selbstausk ünften zu Auswirkungen der Insomnie im Alltag und der derzeitigen medikamentösen Behandlungssituation in Deutschland.Es wurden Daten einer demografisch repr äsentativen Stichprobe von Erwachsenen der deutschen Teilnehmenden an der Nationalen Gesundheits- und Wellness Survey 2020 (N = 10.034) analysiert. Informationen von Befragten, die eine seitens einer ärztlichen Fachperson bestätigte Insomnie angaben (N = 532), wurden erfasst. Der Schweregrad der Insomnie zum Zeitpunkt der Befragung wurde mit dem Insomnia-Severity-Index (ISI) ermittelt. Gesundheitszustand und Lebensqualität wurden mittels EQ-5D und SF-36, Arbeitsproduktivität und Arbeitsbeeinträchtigung mittels WPAI erhoben.Die Krankheitsdauer betrug im Median 5  Jahre. Circa 50 % der Befragten gaben eine mittelschwere bis schwere Insomnie an. Circa 70 % der Betroffenen hatte noch nie ein verschriebenes Medikament gegen ihre Insomnie eingenommen, und die meisten von ihnen gaben an, ärztlicherseits noch nie ein verschreibungspflichtiges ...
Source: Somnologie - Schlafforschung und Schlafmedizin - Category: Sleep Medicine Source Type: research