Atmung und Schlaf bei Mutter und Fetus in der Schwangerschaft

ZusammenfassungAtmung und Schlaf von Fetus und Mutter zeigen im Verlauf der Schwangerschaft Änderungen. Die Kenntnis der Entwicklung der fetalen Atmung ist für die Perinatalmedizin essenziell. Surfactant wird in ausreichender Menge erst ab der 35. Schwangerschaftswoche zur Verfügung gestellt. Bei einer früheren Frühgeburt ist eine zweimalige Gabe von Betamethason notwendig. Diese Med ikation konnte entscheidend zu einer Verringerung der perinatalen Mortalität und Morbidität beitragen. Kenntnisse über den fetalen Schlaf ermöglichen eine bessere fetale Überwachung durch das Kardiotokogramm (CTG). Tiefschlafphasen ähneln im CTG einem hypoxischen Zustand. Änderungen in der ma ternalen Atmung während der Geburt ermöglichen die optimale Sauerstoffversorgung des Feten. Störungen der mütterlichen Atmung wie z. B. ein Asthma bronchiale können mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung aus dem Formenkreis der schwangerschaftsinduzierten Hypertonie einhe rgehen. Störungen des Schlafs spielen in der Beurteilung des Risikoprofils der Schwangerschaft bisher keine Rolle. Studien zeigen, dass ein obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom mit einem erhöhten Risiko für eine Erkrankung aus dem Formenkreis der schwangerschaftsassoziierten Hypertonie und weiteren Komplikationen sowohl bei der Mutter als auch beim Feten einhergeht. In Zukunft sollten Störungen des Schlafs in der Schwangerschaft diagnostiziert und in die therapeutischen Überlegungen einbezogen werd...
Source: Somnologie - Schlafforschung und Schlafmedizin - Category: Sleep Medicine Source Type: research