Erythrodermie und hypernatri ämische Dehydratation beim Neugeborenen – eine Fallbeschreibung des Netherton-Syndroms

Klin Padiatr 2020; 232: 62-67 DOI: 10.1055/a-1117-3672 Hintergrund Das Netherton-Syndrom (NS) ist eine seltene, schwer verlaufende, autosomal rezessive Form einer kongenitalen Ichthyose, verbunden mit einem charakteristischen Defekt des Haarschaftes (Trichorrhexis invaginata), Erythrodermie und einer ausgeprägten Atopieneigung auf dem Boden eines veränderten Immunsystems mit erhöhten IgE-Werten. Seine Inzidenz wird mit 1:100 000 bis 1:200 000 angegeben. Die Ursache sind Mutationen im Gen SPINK5 (5q31-q32), das für den Serinprotease-Inhibitor LEKTI kodiert. Betroffene Neugeborene zeigen ein nicht einheitliches Bild einer generalisierten Erythrodermie mit Schuppung der Haut bis zum Vollbild eines Kollodiumbabys. Eine schwerwiegende Komplikation im Neugeborenenalter ist die hypernatriämische Dehydratation auf dem Boden der unzureichenden Barrierefunktion der Haut. Im Verlauf stehen rezidivierende Infekte, Atopieneigung, Diarrhoen und intestinale Malabsorption (Enteropathie) mit einer damit verbundenen Gedeihstörung im Vordergrund. Patient/Methode Wir berichten über ein Neugeborenes mit NS, welches post partum neben einer ausgeprägten Erythrodermie durch eine schwer zu therapierende hypernatriämische Dehydratation auffiel. Ergebnis...
Source: Klinische Padiatrie - Category: Pediatrics Authors: Tags: Originalarbeit Source Type: research